Von ie zu ii
Regel für Dialekttexte: Zur Dehnung des i wird kein ie geschrieben, sondern das i verdoppelt: schii – sie, viil – viel.
Dehnungs-h
Regel: Das Dehnungs-h wird nicht geschrieben, stattdessen wird der Vokal verdoppelt, eine Regel, an die man sich fast ausnahmslos halten kann.
Jaar – Jahr, mee – mehr, hool – hohl
Nicht anwendbar ist sie bei lehren, Lehrer, Uhr, Fernseher.
Das Schriftdeutsche weicht ebenfalls auf die Verdoppelung von Vokalen aus, wenn es von anderen Wörtern abgrenzen will: Heer, Meer, See, Moor.
Dehnungen mit der Verdoppelung des Vokals
Ab und zu wird der Unterschied durch die Verdoppelung des Vokals und zusätzlich durch das Weglassen der Schärfung verstärkt: Schpinnä – Schpiinä.
dür: Schi gäid dür dä Waald, ds Häu ischt dür, aber: dr Luft gäid dür mi düür, i chumä gschwünd zun äu düür.
Im Schriftdeutschen begegnen wir Seltsamem. Weshalb schreiben wir «die Seele», hingegen «selig»?
Dehnung je nach Region
Da die ältere Form beispielsweise von geben gän heisst (in Langwies und Davos noch so gesprochen), muss gään mit dem langen ä entsprechend unterschieden werden: gään (in Peist und Luzein). Das Wort wird nicht gesprochen wie ein Micky Maus-Ausruf Gään, sondern wie Bäär im breiten ZH-Dialekt.
Als Vorwort gibt es in Peist und Luzein ab und aab: abfaarä (wegfahren), aabfaarä (hinunterfahren), ebenso an und aan: anänandärä (aneinander) und aantraagä (anerbieten).
Die meisten unserer langen a zu Beginn eines Wortes (aanziän, aanbiätä) werden in Langwies mit einem kurzen a gesprochen (anziän, anbiätä).
In Peist sagt man han, in Luzein haan. Äsoo ä Chuchchi söttä mä han (Peist) – haan (Luzein).
In Langwies und Luzein heisst es Rafä, in Peist hört man Rafä und Raafä.
In Peist ist es än Hasä, in Luzein än Haas. Peist: Gschöör, Luzein: Gschör.