2.09 – Betonung, Endung

Betonung innerhalb des Wortes

Die Betonung fällt wie im Schriftdeutschen auf die erste Silbe. Ausnahmen sind

a) Fremdwörter: Maränd (Mittagessen), Latwärjä (Latwerge), Mateeri (Eiter).    Meist sind es Flur- und Ortsnamen: Fanas, Castiel, Cafraissä, Tschalfigg, Luzein.

b) Wörter mit einer Vorsilbe: ärbaarmä (erbarmen), äswaa (irgendwo), äswenn (irgendwann).

c) In besonderen Fällen wird die betonte Silbe mit einem Akzent angezeigt:

    Kurze Vokale mit einem Unterpunkt, ạlimaal alle Male, ämpfụ̈tzt beleidigt, äsịä manchmal.

    ì mit der Umstelltaste (Shifttaste) und dem Akzent (Taste rechts des Fragez.), dann das i.

    í mit der Taste Alt Gr und dem Akzent auf der Fragezeichen-Taste

    Für o und u gilt das gleiche wie für i: ò, ù

    é mit der é-Taste wie in Delémont, à mit der à-Taste.

Beispiele:

    übrtùän oder übrtụän (überanstrengen)

    äswànä oder äswạnä (irgendwoher), bätérzä, bätẹrzä (bereuen)

    béränä, bẹränä (Beeren sammeln) änàndäränaa, änndäränaa (eines nach dem anderen)

d) Bei Umlauten sind nur die Fettschreibung, Unterstreichen oder der Unterpunkt möglich:

    übrgaan, ụ̈brgaan die Milch kann überlaufen, aber übrgaan (jemanden übergehen)

    übrdäichä, übrdäichä (überdenken), uufbägärä, uufbägạ̈ (aufbegehren)

    bätätschä, bätạ̈tschä (uf ds Füdli gään) (auf den Hintern schlagen), übrfüärä, übrfụ̈ärä (überführen).

Betonung bei Vorsilben

Die Betonung fällt immer auf den ersten Vokal nach der Vorsilbe.

Folgt der Vorsilbe ein Konsonant, wird der Vokal verschluckt, so dass nur vr übrig bleibt. Folgt der Vorsilbe ein Vokal, wird die Vorsilbe vollständig (aber kurz) gesprochen:

ent…  und er…  werden nicht verschluckt:

Das ge (gä) wird nur ausgesprochen, wenn b, d, p, t oder z folgen.

Betonung bei Vorwörtern

Das Vorwort wird betont wie im Schriftdeutschen:

Endungen

Beachten: Nicht schriftdeutsche Endungen verwenden.

Schneewittchen und die sieben Zwerge

Der erste sprach: «Wer hat auf meinem Stühlchen gesessen?» Der zweite: «Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?» Der dritte: «Wer hat von meinem Brötchen genommen?» Der vierte: «Wer hat von meinem Gemüschen gegessen?» Der fünfte:» Wer hat mit meinem Gäbelchen gestochen?» Der sechste: «Wer hat mit meinem Messerchen geschnitten?» Der siebente: «Wer hat aus meinem Becherlein getrunken?»

Wäär ischt uf miim Schtüäli gsässä?

Wäär hed va miim Tällärli ggässä?

Wäär hed va miim Brötli ggnuun?

Wäär hed va miim Ggmüäsli ggässä?

Wäär hed mid miim Gäbäli gschtochchä?

Wär hed mid miim Messerli gschnittä?

Wäär hed us miim Bächchärli gätruuchä?