Die Walservereinigung Graubünden hat Lieder gesammelt und aufgelistet und eine CD herausgegeben.
https://www.walserverein-gr.ch/index.php/walserlieder.html
Über diesen Link erfahren wir mehr zum Walser Volkslied und von dort gelangen wir auch zum Shop.
Es ist oft schwierig, Liedtexte einem Walserdialekt oder einem Unterländer Dialekt zuzuordnen, so steht im Lied „Es hed es Schneeli gschnyjed“:
„Heds dir dä Wääg verschnyjed, so gang där Ööbri naa.“ (Hed s diär dr (dn) Wääg verschnyjed, so gang dr Eebäri naa). „ … wenn i wüsst …“. (wen i wüssti). Es wird als Volkslied aus Davos überschrieben, aufgezeichnet von Otto von Greyerz 1870 in Davos. Als Berner war es für ihn schwierig, den Liedtext aufzuschreiben. Zudem wurde das Lied auch anderswo gesungen und entsprechend abgeändert.
Ähnlich ist es dem Lied „Mis Büeli geid über Sapüner Stäg i“ ergangen, auch aufgezeichnet von Otto von Greyerz. „Er hed e schöns Güetli …“ („schön“ gibt es in unserem Dialekt nicht, stattdessen hübsch), «…so tätti … » (so tetti ), «… äs chämi der bittäri Tod… » (äs cheemi dr bittr Tod).
Laut www.tritonus.ch/Sound-Langwieserlied.htm wurde ihm die Melodie und Schreibart des Walserdialekts von Lehrer Chr. Hatz aus Malans mitgeteilt. Link: Strophen 1 und 2 mit Ton.
Es bleibt schwierig, Liedtexte zu schreiben. Klosterser werden kaum in Seewiser Mundart singen und umgekehrt. Und wenn Ausdrücke unkritisch aus dem Unterland übernommen werden, ist der Einsatz für den einheimischen Dialekt begrenzt oder sogar kontraproduktiv. Es ist kaum zu umgehen, den Text dem Dorf oder der Region anzupassen.
In romanisch Bünden hat man ähnliche Erfahrungen gemacht. Die neu entwickelte Schriftsprache Rumantsch Grischun stösst mehrheitlich auf Ablehnung.
Wer hat wohl diesen Text verbrochen? Stellen wir uns vor, diese Mischung aus Churer Dialekt und etwas Walserdeutsch wäre unsere gemeinsame Schriftsprache! Sie würde den Untergang unserer Mundart noch beschleunigen.