Fluri Aliesch wird unter dem folgenden Link vorgestellt:
http://wikindx.walserverein-gr.ch/index.php?action=resource_RESOURCEVIEW_CORE&id=124
Aliesch, Fluri (geb. 1932), Luzein, Redaktor bei der Zeitung „Prättigauer & Herrschäftler“. Aufgewachsen als Bauernsohn in Luzein, erlernte er bei der Buchdruckerei in Schiers den Beruf des Schriftsetzers. Nach wenigen Lehr- und Wanderjahren im Unterland kehrte er wieder ins Tal und in „seine Drucki“ zurück. Aliesch war von 1968 bis 1995 als Redaktor beim P&H tätig und hat in dieser Funktion hunderte Kolumnen und Glossen in Dialekt veröffentlicht, die erste bereits 1955. Erschienen sind die meist humorvollen Beiträge, die manchmal auch kritisch das Zeitgeschehen unter die Lupe nehmen, unter den Namen „Aeff A.“, „Gudlämartisch Happ“, „Zummätomi“ oder seit längerer Zeit unter „Flügg vam Bärg“.
Fluri ist im Frühling 2022 gestorben, im hohen Alter von 90 Jahren. Wir werden seine Beiträge im P&H vermissen, aber wir sollten uns an den bestehenden Schriften ein Beispiel nehmen am sorgfältigen Umgang mit unserer Sprache.
Fluri Aliesch hat drei Bücher herausgegeben mit Beiträgen im Luzeiner Dialekt, frei von fremden Ausdrücken und Abkürzungen, ein Vorbild für alle, die den Dialekt aus dem Mittelprättigau erhalten möchten. Er schreibt noch üns Vee, schiis Hääss, schon guät, den halt nid, äs ischt alls zämmä chon, i gaan gän Arosä, waa bischt gsin? Widrum bin irnä?
Ein weiteres Buch ist zusammen mit Eva Bardill erschienen, köstlich erzählt!
Gschichtenä vam Luzeiner Bärg (mit CD)* Walser Dialekttexte der Gegenwart (Mundart von Luzein) Fluri Aliesch / Eva Bardill
Hier folgt ein Beitrag vom 11. Oktober 2014 als Müsterchen, wie sie unter dem Titel «Gluoget, gloset und gädeicht» im P&H bis im Jahr 2021 erschienen sind.
- Oktober 2014
Da letschthin ha mi z Chur am
Baanhof bsunnä, i weller Richtig
i wiiterreisä söll. Duä tuäds
än Pfiff und d Arosäbaan ischt
d Schtraass apper z faarä chon.
Eiaa, de faarscht ämal widrum
iin in ds Tschalfigg, deichi. Diä
Baanschtrecki fiiret hür ja ds
hundertjeerigä Bschtaan, da
tarfscht ärä schon au ämal d Eer
ärwiisä.
Waa i churz druf d Schtadt uf
gfaarä bin, heds mi gfreut, wiä
dr übrig Vrcheer dr Jubilarin
reschpektvoll dn Vortritt glaan
hed. Uf am letschtä Abschnitt dür
ds Schtadtgäbiet faart mä dür
äs eher uunbäkannts und drum
intressants Quartier va Chur.
lindrückli ischt denn au d Faart
dür dä vorderscht Teil vam
Tschalfigg. Wilti Felsgrinda
und Töbel heind da siinerziit di
Baanbuuwer ussergforderet und
iri Leischtig tarf mä eerfürchtig
bäwundärä. We mä deicht, wiäviil
Schinä da heind müässa gäbeugt
chon für all diä enggä Renk …
Wiiter taliiwärts sind mr di
guätärhaltänä sunnägäbrüüntä
Rundholzschtäll uufgfallä –
und als Gägäschtuck drzuä ha mi
an di viilä halbvrfallnä Schtäll i
mä sus hübschä Tavaaser Siitätal
ärinneret. Da feelts meini äm
Bitz an dr lischtellig. Hübsch
aanzluägä und gäpflägt sind au
d Schtationsgäbüü an dr Schtrecki,
we mä nun nid dn lindruck hätti,
schi schlafend alli zämmä.
Z Lengwiis bin i uusgschtigä zum
ds elegant Viadukt us dr Nehi
aanzluägä. Äs sii eini van dä
erschtä groossä lisäbetonbruggä
und ghört mit dm Landwasser- und
dm Wiisner-Viadukt zun dä
iindrücklichschtä Buuwärchi van
dr RhB. Bim Baanhöfli z Lengwiis
han i dn hübsch Huusschpruch
schtudiert, wa luutet: «Höhen und
Tiefen ebnet die Zeit, aber sie
eilet – versteh› sie und schaffe».
Duä ischt mr zmal z Sinnd chon,
asi di ganz Wuchä ds Gschirr nid
abgwäschä han. Da heds duä
gheissa: «Tschalfiggerreis sofort
abbrächa, umcheera und
dm Prättiga zuä»!
Flügg vam Bärg
Hier der Link: Bahnhöfe der Arosabahn – Wikipedia